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Matthias Ockert (geboren 1970 im Bodenseekreis) begann seine musikalische Laufbahn mit Klarinette und Querflöte bei der Knabenmusik Meersburg und nahm dann Jazzgitarrenunterricht bei Günter Weiss und Lothar Schmitz in Konstanz und Stuttgart.
Zunächst absolvierte er eine Ausbildung zum Architekten an der Technischen Universität Berlin und nahm gleichzeitig Kompositions- und Musiktheorieunterricht bei Carlo Inderhees.

Er studierte Komposition bei Wolfgang Rihm, Sandeep Bhagwati und Hanspeter Kyburz in Karlsruhe und Berlin und Jazzgitarre bei Attila Zoller, Bill Connors und Steve Khan während regelmäßigen Aufenthalten in New York.

Ockerts Werk umfasst instrumentale und elektronische Musik, Jazz, Multimedia, Klanginstallationen und Bühnenwerke, wie seine Oper die Bibliothek von Babel nach Jorge Luis Borges für die Münchner Biennale oder Xanthopsia für das Ballett des Badischen Staatstheaters Karlsruhe. Sein Werk kennzeichnet sich durch die Verwendung von E-Gitarre, interaktive Elektronik, Integration von Improvisation und den besonderen Fokus auf die kompositorische Gestaltung des Klangraumes.

Die Musik von Matthias Ockert wird bei internationalen Festivals und Spielstätten zeitgenössischer Musik aufgeführt, wie beim Lucerne Festival, dem Warschauer Herbst, dem International Computer Music Congress New Orleans, der Münchner Biennale für neues Musiktheater, dem Festival Synthèse Bourges, der Fundaçao Calouste Gulbenkian und dem ZKM Karlsruhe.

Er arbeitete mit dem Ensemble Modern, dem Klangforum Heidelberg, den Dresdener Sinfonikern, dem Ensemble Intègrales und der Lichtkünstlerin rosalie zusammen. Als Jazzgitarrist ist er mit Konzerten und CD-Produktionen in Europa und den USA tätig.

Matthias Ockert wurde neben zahlreichen Stipendien ausgezeichnet mit dem Ersten Preis beim Internationalen Kompositionswettbewerb für den Raum der „Gläsernen Manufaktur“ in Dresden mit diaphaneity für großes Ensemble in sieben Gruppen, dem Residence-Preis der International Competition of Electroacoustic Music Bourges, dem „operare“ Realisierungspreis der Zeitgenössischen Oper Berlin, und dem Walter-Fink-Preis des ZKM Karlsruhe für Tanz, elektronische Musik und Medien. Er war 2020 einer der drei Finalisten beim Neuen Deutschen Kompositionspreis (Finale wegen Corona-Krise absagt).

Mit seinem 2012 gegründeten „Polytheistic Ensemble“ verbindet er zeitgenössische Komposition, Jazz, Elektronik und Videokunst.

2013 ist seine Porträt-CD "laminar flow" in der Edition Zeitgenössische Musik des Deutschen Musikrates bei wergo erschienen.

Matthias Ockert ist Lehrer für Gitarre/E-Gitarre beim Klangfächer Karlsruhe und unterrichtete Komposition/Multimedia an der HfG Offenbach von 2009 bis 2017.
…ein Geheimtipp…ein lässiger Rundgang durch die Musikgeschichte der letzten Jahrzehnte…Ockert entwirft einen mit zarten Ziselierungen versehenen Teppich aus Klang und Rhythmus, der über weite Strecken mitreißend groovt, in dem sich jedoch im Kleinen und Feinen immer wieder neue Facetten öffnen: ein sich im minimalistischem Modus entwickelndes melodisches Pattern von den Streichern oder ein wuchtig aufgetragener Klangfarbenklecks, eine Nebelwand aus Sound oder ein anderes Geheimnis…
Stefan Hentz in: JAZZTHETIK 07/08-2016
… [Ockerts] Gitarre rockt abstrakt, in diffizilen, fein gewebten und doch rhythmischen Kompositionen … wie aus einem Guss: eine sehr farbige Auffächerung eines einzigen Kompositionswillens.
(Bewertung: Musik und Technik mit jeweils 5 von 5 Punkten, Booklet 4 von 5 Punkten)
Dietrich Heißenbüttel
über die CD Laminar Flow in: Neue Zeitschrift für Musik, 01/2014
… Ockerts Spiel ist stets songdienlich, trotz aller Rock-Attitüde mehr Bill Frisell als Frank Zappa …
Jan Paersch in: Jazzthing 114, Juni - August 2016
… [Ockerts] Stücke rechnen mit dem vielseitigen Hörerfahrungen des heutigen Mediennutzers… [Er erweist sich] als beherzt zupackender Klangarbeiter.
Max Nyffeler
über die CD Laminar Flow in: neue musikzeitung, 12/2013
Glücklich also, wer beides kennt … [Matthias Ockert] ist so eine illustre Figur zwischen den Welten [Jazz und zeitgenössische Klassik], die dann gar nicht mehr so weit voneinander entfernt sind, wenn einer sie authentisch verkörpert.
Achim Heidenreich
über die Uraufführung von „Nachglut“ in: FAZ 20/02/2007
Starke Strukturen und sinnlicher Jazz…frappierende Wirkungen, die außerdem noch Spaß machen.
Wiebke Gerking
über ein Porträtkonzert von Matthias Ockert in: Badische Neueste Nachrichten, 21.01.2006

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